Unsere Reisevehikel Genty & Jeep

Unsere Reisevehikel Genty & Jeep

31. Juli 2010

024 Black Canyon - Blue Mesa Reservoir - Gunnison

Am Mittwoch (28.7.10) war als Ganztagesausflug der Black Canyon of the Gunnison auf dem Programm. Dieser Park ist geologisch interessant und bietet spektakuläre Aussichten von verschiedenen Punkten. Diese Aussichtspunkte waren jeweils 100-800m von den Parkplätzen entfernt. Im Internet gibt es sehr viele Informationen über diesen wunderschönen Canyon.

Das Wetter war am Anfang noch warm und sonnig, im Verlauf des Nachmittag kam aber das bereits übliche Gewitter auf und wir waren froh, im Jeep bleiben zu können. Auf der Rückfahrt sahen wir noch ein kleines Rudel Rehe.

Die Föteli vom Tag gibt es hier.

Position:
38.3417N   107.7893W   6370 ft

Am Donnerstag haben wir  Montrose verlassen und sind 66 Meilen auf einer sehr schönen Strecke nach Osten gefahren. Der Gunnison River wird, bevor er in den Black Canyon fliesst, mit drei Staudämmen gestaut. Der östlichste Damm bildet den Blue Mesa Stausee (der grösste Stausee in Colorado). Das ganze Gebiet rund um das Blue Mesa Reservoir ist unter Naturschutz als "Curecanti National Recreation Area". Beim Elk Creek sind die Park Headquarters, ein Visitors Center und ein älterer Campingplatz. Auf einem Viertel der Plätze gibt es Strom, auf allen Plätzen aber weder Wasser noch Abwasser, dafür Feuerstellen und Campingtische. Beim Eingang hat es eine "Dump-Station". Auf diesem Platz haben wir für vier Nächte gebucht. Wir haben uns für Dry-camping entschieden, da wir ja sowieso keinen Strom brauchen (wir haben ja Solar !). Die Wasser- und Abwasserkapazitäten sollten für vier Tage reichen - wir werden sehen.

Nach dem Einrichten haben wir das Visitors Center und die nahe Marina besucht. Im Visitors Center haben wir für Samstag die berühmte Bootsfahrt im Morrow Stausee gebucht und im Restaurant der Marina eine ausgezeichnete Apple Pie mit Glace genossen.

Es gibt in dieser Gegend kaum Bäume und daher auch kein Holz. Schwemmholz an den Ufern des Stausees darf aber als Brennholz verwendet werden. Also machten wir uns auf und sammelten einen Kofferraum voller Schwemmholz ein paar Meilen weg vom Campingplatz. Leider hat es am Abend aber wieder angefangen zu regnen und wir konnten kein Lagerfeuer machen.

Am Freitag machten wir einen kleinen Ausflug ins 18 Meilen entfernte Gunnison. Wir besuchten das Visitors Center und spazierten entlang der Hauptstrasse mit vielen kleinen Läden und Restaurants. Dann fuhren wir noch zum City Market um einige Einkäufe zu tätigen.

Wieder zurück im Campingplatz konnten wir ein paar Squirrel beobachten, wie sie unsere Beeren und Brotreste vertilgten. Gegen Abend kam wieder Regen auf, diesmal für längere Zeit. Also wieder kein Lagerfeuer.

Die Föteli der beiden Tage gibt es hier.


Am Samstag (31.7.10) war die Bootstour auf dem Programm. Wir fuhren um 11 Uhr zum Pine Creek Trail Parkplatz. Von hier ging es zuerst 234 unregelmässige Stufen hinunter in die Black Canyon Schlucht zum Gunnison River, dann 3/4 Meilen auf einem schönen Weg zum Anfang des Morrow Stausees (der mittlere der drei Stauseen). Hier wartete schon das Boot auf uns. Wir wurden mit Schwimmwesten ausgerüstet und um 12.30 ging es los. In den ersten 45 Minuten auf dem engen Stausee erklärte Nick, der Ranger die Geologie, die früheren Bewohner, Fauna und Flora, sowie die Geschichte der Narrow-gauge railroad, die auch hier ein Stück weit in den Canyon gebaut wurde. Der Canyon ist auch hier relativ eng. Je weiter wir nach Westen fuhren, desto höher wurden die steilen Felswände des Canyons. Das hier ist der unterste Teil des Black Canyons, von dem wir den oberen (und tiefsten) Teil am Mittwoch besuchten. Damals noch von oben, heute von unten.

Die Bootsfahrt war sehr interessant, die Landschaft wunderschön und die Informationen von Nick ausgezeichnet. Nach 90 Minuten war die Tour leider schon beendet und wir wanderten zurück und stiegen die anstrengenden 234 Treppenstufen hinauf zum Parkplatz (Nicht vergessen, wir sind auf 2300 müM), danach fuhren wir mit dem Jeep wieder zurück zum Campingplatz. Während der Tour war das Wetter schön und angenehm warm. Gegen Abend hat es wieder angefangen zu regnen und das Lagerfeuer fiel zum dritten Mal buchstäblich ins Wasser. Wir hoffen, morgen am 1. August dann wenigstens ein kleines Höhenfeuer zu entfachen.

Die Föteli vom Tag gibt es hier.


Position:
38.46876N 107.1746W 7569 ft

27. Juli 2010

023 Ouray - Red Mountain Pass - Silverton

Am Dienstag (27.7.10) war ein Tagesausflug nach Ouray auf dem Programm. Wir haben zwar den San Juan Skyway für die Uebernachtungen verlassen, für Ausflüge war er aber immer noch eine Reise wert. Ouray ist eine alte Minenstadt, heute ein Ferienort und das Zentrum des "Jeeping" in dieser Gegend. Von hier aus gibt es zahlreiche Pisten in allen Schwierigkeitsgraden. Aus für uns unerfindlichen Gründen wird Ouray auch "Little Switzerland of Colorado" genannt. Es hat hier ein Motel Matterhorn und einen Swiss Store (wo man Niederer Glaswaren und Fondue Caquelons kaufen kann). Sonst erinnert uns aber nicht viel an die Schweiz.

Der Besuch in Ouray dauerte nicht sehr lange. Statt umzukehren wurde der Chauffer davon überzeugt, dass man den "Million Dollar Highway" noch einmal fahren könnte. "Million Doller Highway" wird die Strecke von Ouray nach Silverton über den Red Mountain Pass genannt, weil er so schwierig und teuer war zu bauen. Diese Strecke ist übrigens auch das einzige wichtige Verbindungsstück, das seinerzeit von der Eisenbahn NICHT befahren wurde.

Unsere Beifahrerin musste auch dieses Jahr wieder wegschauen, als die Strasse eng wurde und sich auf der rechten Seite ein paar hundert Meter tiefer Abgrund öffnete. Die Strasse war so eng, dass es sogar für Leitplanken keinen Platz mehr hatte. Die Reise lohnte sich aber alleweil, ist die Gegend hier doch sehenswert. Nebst der eindrücklichen Bergwelt gibt es bis auf über 11'000 ft Reste von Minen aus dem vorletzten und letzten Jahrhundert. Eindrücklich vor allem wegen der Leistung der Pioniere im Bergbau von seinerzeit.

Auf der anderen Seite des Passes sind wir noch kurz ein kleines Stück auf der Piste in Richtung Ophir-Pass gefahren. Die Piste auf dieser Seite ist aber sehr gut ausgebaut. In der Nähe gibt es auch einen beliebten Drycamping Platz im Mineral Creek, der bis auf den letzten Platz besetzt war.

Silverton hatten wir auf dem letzten Trip schon besucht. (Link) Wie damals hat es uns auch dieses Mal wieder gut gefallen. Es hat zwar viele Souvenir-Shops, doch die Ambiance ist immer noch sehr schön. Ein nettes kleines Silber-Dorf. Zufälligerweise fand gerade der Farmers-Market statt und wir konnten uns mit Gemüse eindecken. In einem netten alten Café genossen wir Kaffee und Eiscrème.

Gegen 17 Uhr mussten wir dann aber los, weil schwarze Wolken am Pass aufzogen. Wir kamen aber nicht weit, als es anfing zu regnen - und wie. Waren wir froh, nicht im Mineral Creek zu campieren. Die Sicht wurde sehr schlecht und wir mussten auf einer Ausweichstelle am Pass anhalten. Leider wurde das Wetter nicht besser, aber die Bäche am Rand der Strasse führten rasch mehr Wasser. Wir entschlossen uns deshalb, die Abfahrt vom Pass in Angriff zu nehmen. Die Sicht wurde gerade dort am schlechtesten, wo die Strasse am engsten ist. Zudem fiel das Wasser von den steilen Felswänden herunter wie Wasserfälle. Diese "Bäche" führten natürlich auch eine MengeSand und Geröll mit und stauten sich überall. An einem Ort war ein Geröllhaufen so gross, dass die Strasse nur noch auf der linken (dem Abrund nahen) Seite befahren werden konnte. Vor lauter Schreck konnten wir fast keine und erst recht keine guten Fotos schiessen.

Endlich in Ouray angekommen standen dort Polizei und Feuerwehr. Zwei grosse Baumaschinen räumten Bäume und Schutt weg, die die Strasse versperrten. Der Cascade Creek floss über statt unter der Brücke durch.

Bei immer noch starkem Regen erreichten wir endlich Ridgeway. In einem gediegenen Thai-Restaurant, das wir am Vortag gesehen hatten, genossen wir ein ausgezeichnetes Nachtessen und erholten uns von den Erlebnissen.


Die Föteli gibt es hier.

Position:
38.3417N    107.7893W    6370 ft

26. Juli 2010

022 Montrose - Ridgway

Am Sonntag (25.7.10) packten wir zusammen und fuhren bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen via Placerville nach Montrose. Mit diesem Trip verabschiedeten wir uns auch vom San Juan Skyway, entlang dem wir uns während zwei Wochen aufhielten. Bis Placerville ging es mehrheitlich durch Täler abwärts, ab Placerville dann wieder über einen kleinen Pass und über die Dallas Divide (kleine Wasserscheide), vorbei an Ridgway, das wir später besuchen wollten und dem Ridgeway State Park. 10 Meilen vor Montrose ist der Centennial RV Park, wo wir für drei Tage reserviert hatten.
Nach dem Einrichten fuhren wir nach Montrose für den Wocheneinkauf bei Wal-mart und City Market.

Am Montag nahmen wir es dann ruhig. Am Nachmittag unternahmen wir einen Ausflug zum 18 Meilen entfernten Ridgway. Hier besuchten wir das Railroad Museum (... und Home of the Galloping Goose) und einen Antik-Shop. Zu Fuss erkundeten wir den Ort. Einige Häuser sind so alt wie die Geschichte (130 Jahre). Die Eisenbahn und der Silber-Run in der Region begründeten Ridgway.


Die Föteli gibt es hier.


Position:
38.3417N    107.7893W    6370 ft

24. Juli 2010

021 Ophir Pass

Zwischen unserem Plätzli und Mountain Village nach dem Lizard Head Pass hat es in einer scharfen Kurve eine beinahe unsichtbare und nicht angeschriebene Abzweigung. Hier beginnt die Strasse nach Ophir und über den Ophir Pass. Gemäss Literatur ist der Ophir Pass einer der am wenigsten schwierigen aller Pässe in den San Juan Mountains. Wer's interessiert, hier ist ein interessanter Link. Die gleiche Website hat übrigens auch informative Details über die Schmalspur-Eisenbahn (Narrow Gauge Railroad) in der gleichen Gegend.

Am Samstag (24.7.10) war das Wetter vielversprechend. Es war schon am Morgen angenehm warm. So packten wir den Jeep mit ein paar zusätzlichen Utensilien und kontrollierten Reserverad, Werkzeug, Wasservorräte, etc. Dann ging es los.

In Ophir ist uns das Postbüro aufgefallen, wahrscheinlich das kleinste Postbüro der USA. Gerade mal so gross wie ein Gartenhäuschen. Verschiedene Ferienhäuser, die meisten im Stil von alten Minen-Gebäuden gebaut, und ein paar Pferde-Weiden gibt es hier. Die Kinder haben hier auch eine eigene Ortstafel gemalt.

Die Teerstrasse geht schon vor Ophir in eine gute Piste über. Kurz nach Ophir ist diese aber zu Ende und wird zur "Bachbett-Piste", die teilweise so schlecht ist, dass zur Zeit ein paar Baumaschinen für die Reparatur im Einsatz sind. Am Samstag wurde allerdings nicht gearbeitet. Es hatte in den letzten Tagen auch hier geregnet und überall kam uns Wasser entgegen, teilweise auch über und auf der Piste. Diese stieg, anfangs noch im Wald, steil an. Schon bald hörten die Bäume aber auf und es gab nur noch Felsen und Steine zuhauf und dazwischen aber viele Bergblumen. Fahrer und Beifahrerin mussten sich voll auf die Piste konzentrieren und hie und da die Augen schliessen (die einen). Es reichte aber trotzdem für ein paar Föteli, sogar zweimal von Murmeltieren, die auf der Piste auf uns warteten und keine Anstalten machten wegzurennen.

Der schwierigste Teil der Strecke war ein längerer Abschnitt an einem steilen Hang bestehend aus Felsen und Steinbrocken (Riesige Geröllhalde). Die Piste ist hier während längerer Zeit knapp einspurig und ausweichen ist absolut nicht möglich. Zum Glück ist die Strecke aber überschaubar. Die Regel ist, wenn keiner entgegenkommt, kann man losfahren. Auf diesem Teilstück hat man keine Augen für die Aussicht, so sieht man auch die Ueberreste des Autos nicht, das weiter unten am Hang liegt. Abgesehen von diesem Stück "ohne Umkehr oder Ausweichen" wäre die Piste nicht so schwierig mit dem richtigen Fahrzeug. Die meisten Autos, die wir gesehen haben, waren Allradfahrzeuge mit grosser Bodenfreiheit. Jeep Cherokees (wie wir haben) und ähnliche sind hier zwar nützlich, aber trotzdem im Nachteil. Die speziellen Touren-Jeeps in dieser Gegend sind sogar abgeändert und speziell ausgerüstet. Damit kommt man viel besser über grössere Felsbrocken.

Schlussendlich erreichten wir aber die Passhöhe (11'789 ft). Dort oben hatte es Platz für ein paar Autos, der von den Fahrern auch weidlich genutzt wurde. Vom Pass führt ein extrem steiler Weg über die Geröllhalde zu einem Bergsee (auf 3'700 müM - kann man sich fast nicht vorstellen). Schnee hat es auch hier oben praktisch keinen. Wir hatten schon Mühe mit atmen beim fahren auf dieser Höhe (trotz Gly-Coramin), so verzichteten wir gerne auf den Aufstieg zu Fuss. Zudem fing es gerade an zu regnen.

Wir hatten ursprünglich geplant, auf der anderen Seite des Passes bis nach Silverton zu fahren und die gleiche Strecke wieder zurück. Der starke Regen hielt uns aber davon ab, insbesondere weil die Strecke ausdrücklich "bei trockener Witterung" als relativ einfach gilt. Wir wissen jetzt warum. Im Regen wird jeder Felsbrocken glitschig und man muss sich noch besser konzentrieren als sonst schon. Wir warteten auf einen Unterbruch des Regens und fuhren die gleiche Strecke wieder zurück. An der grossen Geröllhalde mussten wir warten, weil ein Jeep noch unterwegs war. Weiter unten kamen uns noch mehrere organisierte Jeep-Touren entgegen und wir wurden zu einigen riskanten Ausweichmanövern gezwungen. Endlich in Ophir angekommen, waren wir ziemlich froh, die Fahrt heil überstanden zu haben.

Weil der Tag aber immer noch jung war und wir noch etwas Lust auf einfache Abenteuer hatten, fuhren wir auf einer gut ausgebauten Piste über Ames und Illium auf der South Fork Road hinunter in die San Miguel Schlucht und von dort auf der Teerstrasse nach und durch Telluride zu den Bridal Veil Fällen.

Den ganzen Rest vom Tag hat es leider viel geregnet und wieder zu Hause auf unserem Plätzli konnten wir nicht einmal mehr draussen sitzen und Feuer machen. Sogar die Kolibris blieben im Nest.

Wau - was für ein Tag !


Föteli gibt es hier.


Position:
37.77154N 107.9777W 9378 ft

23. Juli 2010

020 San Juan Natl. Forest

Am Freitag (23.7.10) haben wir unsere Zelte in Dolores abgebrochen und sind zum (früher rekognoszierten) Cayton Campground gefahren. Die Fahrt war nur 43 Meilen auf der bereits bekannten Strecke. Wir fanden einen schönen Platz auf einer Lichtung. Das war wichtig für den Satelliten-Empfang (Internet), Telefonempfang war hier oben allerdings nicht möglich.


Nach dem Einrichten machten wir zuerst einen längeren Spaziergang, dann fuhren wir mit dem Jeep ein paar Meilen in Richtung Bolan Pass, wo wir einen Kofferraum voll Holz sammelten. Auf dieser Höhe (über 2700 müM) gibt es noch sehr viele Blumen. Marianne hat einen schönen Strauss davon gesammelt. Nach dem Spaghetti-Nachtessen machten wir ein Feuer, um das wir den sonst kühlen Abend genossen. Während der ganzen Zeit konnten wir ein paar Kolibris beobachten, die sich an unserem neu erworbenen Futterplatz gütlich taten. Diese kleinen Vögel sind unwahrscheinlich schnell und geschickt. Kolibris nehmen mit ihren langen Schnäbeln den Nektar manchmal auf ohne abzusitzen. Die Flügel bewegen sich so schnell, sie sehen aus wie kleine Helikopter.

Das Wetter war noch recht schön, obwohl immer wieder Wolkenfelder vorbeizogen und tagsüber warm, in der Nacht aber empfindlich kühl, wir mussten sogar die Heizung einschalten. Das Plätzli war eines der schönsten bisher auf dieser Reise.



Föteli gibt es hier.

Position:

37.77154N 107.9777W 9378 ft

22. Juli 2010

019 Ausflug nach Rico

Ja so geht es manchmal. Am Mittwoch wollten wir zum Farmers Market und am Donnerstag weiterfahren. Der Farmers Market beginnt erst um 16 Uhr.Pünktlich sind wir dort eingetroffen. Es waren einige Marktstände da, einige waren aber schon am zusammenpacken. Es ging ein starker Wind und am Horizont war es ganz schwarz. Einer der Bauern hat nur noch gesagt, in einer Minute geht es los und verschwand mit seinem Gemüse im Lieferwagen. Wir konnten gerade noch etwas Gemüse, wunderbare Tomaten, Aprikosen, Salat, Frühlingszwiebeln, Bohnen, etc. kaufen, als es losging - und wie. Plötzlich kam ein Sturm auf und es goss wie aus Kübeln. Jedermann musste in die Autos flüchten, aber mit fahren war nichts. Wir mussten einfach abwarten und nach 15 Minuten war das Gröbste vorüber, aber die Farmer waren alle weg !

Zurück im RV Park, wo wir natürlich noch nichts für die Abreise zusammengepackt hatten, entschlossen wir uns, noch einen Tag länger zu bleiben. So blieben wir am Donnerstag noch in Dolores. Das Wetter besserte sich am Nachmittag und wir konnten einen Ausflug nach Rico unternehmen. Rico ist eine alte Minenstadt, die in ihrer Blütezeit 5000 Einwohner und ein Rotlichtquartier von 3 ganzen Blocks hatte. Heute leben hier noch etwa 160 Leute das ganze Jahr, vorwiegend Junge, die in Telluride arbeiten und wegen der tieferen Mieten jeden Tag 18 Meilen zur Arbeit fahren und zurück. Sonst hat es ein paar schöne Ferienhäuser, die vor allem im Sommer benutzt werden.

Wir besuchten noch eines der zwei Restaurants/Hotels am Platz. Es hat 2 Gästezimmer mit je vier Betten und drei Speiseräume mit total etwa 8 Stühlen. Die Dame dort war sehr nett und hat uns das ganze "Hotel" gezeigt. Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher auf der South Fork Road, einer Piste östlich der Hauptstrasse. Nach ein paar Meilen sind wir aber umgekehrt, weil die Piste nass und glitschig wurde. Wir wollten ja nichts riskieren.

Wieder zurück in Dolores fuhren wir noch ein letztes Mal in die Bäckerei für Brot und einen Keks. Beide waren dieses Mal aber nicht mehr so ausgezeichnet wie das erste Mal.

Die Föteli gibt es hier.

Position:
37.47522N 108.4546W 7027 ft

21. Juli 2010

018 - In und um Dolores

Am Montag (19.7.10) erlebten wir einen interessanten Nachmittag. Im Dorf Dolores steht eine der wenigen "Galloping Goose" vor einem kleinen Museum. Dieses Museum besuchten wir zuerst. Dabei lernten wir viel über die "Galloping Goose" und die Rio Grande & Southern Railroad, die an dieser Stelle früher verkehrte. Das Museum wird von Freiwilligen betreut.

Im Ausstellungsraum lernten wir auch Lucy kennen, eine pensionierte Mathematik-Lehrerin aus South Carolina, die jetzt in Dolores lebt, mit ihrem Mann ein neues Haus baut, Hühner züchtet und ein paar Yaks aufzieht. Eine der Yaks hatte vor zwei Tagen ein Junges geboren. Lew Matis, ein anderer Freiwilliger hat eine Farm und züchtet Knoblauch. Er weiss die Geschichte und die Routen der Rio Grande & Southern Railroad, sowie aller anderen Eisenbahnen in Colorado auswendig.

Nach dem Museum-Besuch hatten wir noch etwas Zeit und fuhren auf die Ost-Seite des McPhee Stausees. Auf der Detailkarte haben wir eine Piste gefunden, die im Nirgendwo ans Ufer führt. Dorthin wollten wir. Eine ziemlich rauhe Piste mit hohen Eselsrücken und tiefen Furchen führte über ca. 3 Meilen durch unberührtes Buschland und Wald. Später wurde die Piste besser und wir kamen bis an den See. Die letzten hundert Meter waren aber steil abfallend und am Ende mussten wir feststellen, dass die Piste vom See unterspült war. Sie war dort so schmal, dass wir zuerst rückwärts fahren mussten, bevor wir auf engem Raum wenden konnten. Die Aussicht auf den See war schön. Tiere haben wir hier nicht gesehen, ausser einem Hirsch-Kadaver, von dem aber nur noch Fell, Knochen und Hufe übrig war. Eine gute Piste führte uns über 5 Meilen wieder zurück zur Hauptstrasse.

Gegen 17 Uhr besuchten wir Lucy's Farm und durften das Yak Baby von weitem betrachten. Die Mutter lässt noch keinen Menschen in die Nähe (nicht einmal Lucy). Im Hühnerstall durften wir dann frische Eier holen, einige davon noch unter dem Huhn. Wir kauften auch noch ein paar gefrorene Yak-Steaks. Von Lucys Haus aus hat man eine schöne Aussicht auf Mesa Verde und den Ute Peak.

Am Dienstag (20.7.10) hatten wir einige Büroarbeiten zu erledigen (Versicherung, etc). Später fuhren wir zum Museum, wo Lew uns einen Busch Knoblauch deponiert hatte, den wir am Vortag bestellt hatten. Auf dem Papiersack hat er eine ganze Anleitung für den Gebrauch des Knoblauchs geschrieben. Sogar die einzelnen Knobli waren angeschrieben mit dem Namen und der Schärfe.

Dann entdeckten wir die neue Bäckerei des Dorfes (Bäckereien gibt es in USA normalerweise nicht viele). Dort haben wir ein Brot und eine frische Cinamon Roll gekauft, die wir gemütlich auf dem Bank vor der Bäckerei verspeisten. Sie war so gut, dass wir gleich noch zwei weiter als Vorrat mitnahmen. Auf dem Rückweg weideten die zwei Alpacas, die wir bisher nur aus grosser Distanz gesehen haben, endlich in der Nähe der Strasse, so dass Marianne sie fotografieren konnte.

Am Abend gab es Pouletschenkelfilet, frischen Mais und wieder einmal eine Flasche Merlot im Garten vor dem Haus.

Heute Mittwoch (21.7.10) haben wir Blog geschrieben und den Wetterbericht verfolgt, der für die nächsten Tage schlechter wird. Es ist im Moment wechselnd bewölkt und weniger heiss. Um 16 Uhr fahren wir dann zum Farmers Market zum Gemüse-Einkauf.

Morgen fahren wir weiter Richtung Norden. Wir hoffen, auf dem vor einigen Tagen rekognoszierten Cayton Campground einen Platz zu finden. Ab Montag haben wir dann eine Reservation auf dem Centennial RV Park zwischen Montrose und Ridgway für ein paar Tage.

Die Föteli gibt es hier.

Position:
37.47522N 108.4546W 7027 ft

18. Juli 2010

017 - Jeep Tour to Telluride

Gestern Samstag (17.07.10) haben wir wieder einmal einen grösseren Ausflug unternommen. Nach dem Frühstück packten wir den Jeep mit Kühlbox, Snacks, etc und installierten das kürzlich erworbene GPS (Delorme LT-40 und Street Atlas USA 2010 auf unserem Acer Netbook). Die Route nach Telluride über Pisten durch den San Juan  National Forest haben wir am Vorabend im GPS eingegeben. Die Strecke gilt als einfach zu befahren und das GPS haben wir vor allem mitgenommen um es zu testen.

Die ersten 10 Meilen von Dolores waren noch geteert. Dann ging die Strasse über zur gut ausgebauten Piste über Feld und Wald mit vielen Blumen. Schon bald durften wir anhalten, weil viele Cowboys gerade eine grössere Herde Vieh auf der Piste vor uns hertrieben. Die am Vortag erworbene Detailkarte half uns fast mehr als das GPS, weil die Uebersicht besser war.

Via Cottonwood Rd fuhren wir über einen kleinen Pass hinunter zum West Dolores River, einem Zufluss zum Dolores River. Das West River Valley wurde dann immer enger und wir stiegen ca 1100 ft hinauf auf Dunton. Hier wurde eine alte Minenstadt in ein Deluxe-Resort umgebaut. Die Hütten sehen von aussen sehr alt aus, innen müssen sie aber sehr luxuriös eingerichtet sein, weil eine Uebernachtung $600-$1000 kosten soll. Dunton ist über eine steile und teilweise ausgewaschene Piste mit dem US Hwy 145 verbunden. Hier war die Pisten-Fahrt für den Tag beendet.

Nicht weit von hier haben wir den Cayton Campground rekognosziert und festgestellt, dass er eine gute Basis für neue Jeep-Abenteuer in den nächsten Tagen wäre.

Auf der Teerstrasse (US-145) fuhren wir über den Lizard Head Pass (10'222 ft), vorbei am Trout Lake, der von teuren Villen umreiht ist, Richtung Norden. Vorbei am "Matterhorn-Campground" und der alten Minenstadt Ophir erreichten wir am späteren Nachmittag Mountain Village, ein Retorten-Ort mit vielen Blocks mit Ferienwohnungen. Wir hatten vorher den Tipp erhalten, dort zu parkieren und mit der Gratis-Gondelbahn nach Telluride zu fahren. Gratis ist immer gut, so parkierten wir also im Parkhaus von Mountain Village (auch gratis) und fuhren mit der Gondelbahn. Nach ein paar Minuten mussten wir auf eine länger Gondelbahn umsteigen, welche uns zuerst über Station Sophia (10'535 ft) auf der anderen Seite hinunter nach Telluride (8725 ft) führte.

Telluride war früher eine Minenstadt und seit 40 Jahren ein Skiort im Winter und ein Sport-Ferienort (wandern, biken) im Sommer. Mit den drei Gondelbahnen und einem Dutzend Sesselliften nennen sie sich "world class ski resort". Die Preise sind jedenfalls entsprechend. Die Stadt hat aber den "alten" Charakter gut erhalten. Die meisten Appartementhäuser sind oben in Mountain Village.

Nach zwei Stunden Aufenthalt ging es mit der Gondelbahn wieder zurück und mit dem Auto über die Hauptstrasse nach Hause, wo wir um 19 Uhr müde aber voller Erlebnisse ankamen. Die Fahrt war nicht sehr anstrengend und die Aussichten auf die Berge rundherum, davon mehrere über 4'000m, war beeindruckend. Im Gegensatz zu den Schweizer Alpen, sind die Viertausender aber hier im Sommer nicht schneebedeckt.

Heute Sonntag (18.7.10) war wieder einmal Ruhetag mit Fernsehen, Zeitungen lesen, telefonieren und Blog schreiben. Daneben etwas Wäsche waschen und spazieren.


Die Föteli vom Ausflug gibt es hier zu sehen.

 
Position:
37.47522N    108.4546W     7027 ft

16. Juli 2010

016 - Anasazi Heritage Center

Heute Freitag (16.7.10) besuchten wir zuerst das lokale Visitors Center in Dolores, wo wir relativ gute Informationen über die weitere Umgebung erhielten. Dank einem Hinweis von dort, fuhren wir gleich anschliessend zum Dolores Public Lands Office. Hier wurden wir sehr gut beraten und erhielten viele gute Tips für Jeep Touren in der Gegend. Wir kauften auch eine gute 1:125'000 Karte mit allen Jeep-Routen und Wanderwegen in Südwest-Colorado. Das war das erste Mal, dass wir eine wirklich vernünftige Karte erwerben konnten.

Anschliessend vebrachten wir einige Zeit im Anasazi Heritage Center in der Nähe von Dolores. Ein sehr schönes, neueres Museum über die Pueblo People (antiken Indianer) aus der Zeit von 800-1300 n.Chr. mit wertvollen Informationen und Relikten aus jener Zeit. Weiter Informationen gibt es haufenweise im Internet.

Am Abend gab es Ribs und Gemüse vom Grill mit Salat. Beim Spaziergang nach dem Essen lief uns sogar noch eine Schlange über den Weg.

In New Mexico und Colorado sehen wir immer wieder sehr schöne Malven. Heute hatten wir endlich einmal Gelegenheit, eine von Mariannes Favoriten aus der Nähe zu fotografieren.

 Die Föteli von heute gibt es hier.

Position:
37.47522N    108.4546W     7027 ft



15. Juli 2010

015 Dolores

Gestern Mittwoch (14.7.10) haben wir New Mexico verlassen und sind nach Colorado gefahren, wo wir die nächsten Wochen verbringen werden. Kurz nach Chama ging es wieder einmal über die Continental Divide (amerikanische Wasserscheide), dann Richtung Norden durch hügliges Gelände zum bekannten Ferienort Pagosa Springs. Von hier nach Westen, vorbei am Chimney Rock nach Durango. In der Gegend um Durango waren wir im letzten Herbst für ein paar Tage (link). Diesmal haben hier lediglich Lebensmittel eingekauft und sind gleich Richtung Westen weitergefahren.

Für die Nacht hatten wir keine Pläne und schauten uns um für ein Plätzli. Aus welchen Gründen auch immer haben wir aber nichts passendes gefunden. Dafür sahen wir einige tote Rehe am Strassenrand. So fuhren wir weiter (vorbei am Mesa Grande Natl. Park, den wir letztes Jahr besuchten [link]) bis nach Cortez, wo wir nicht einmal beim Wal-mart  parkieren durften (Gemeinde-Ordnung). Schlussendlich haben wir dann einen Campground im San Juan Natl. Forest beim McPhee Stausee gefunden. Vom Camp Host wurde uns ein etwas enger Platz ohne Hookup (kein Problem für uns) zugewiesen.

Beim einparkieren (gegen die untergehende Sonne) hat unser Fahrer aber einen ca. 40cm hohen Pfosten übersehen und "überrannt". Den Rest des Abends haben wir dann damit verbracht, uns über dieses Aergernis aufzuregen. Eine Sekunde Unaufmerksamkeit = ein paar Tausend Dollar Schaden - so ein Sch.... Nebst dem Karosserieschaden, der rein kosmetisch ist, haben wir ein funktionelles Problem eingefangen. Die Treppenstufe am Genty-Eingang funktionierte nicht mehr. Aber wir hatten wenigstens keinen Personenschaden zu verzeichnen.

Da uns der Appetit etwas vergangen war, haben wir uns nach einem kleinen Salat gleich an die Reparatur gemacht. Mit schwerem Werkzeug wurde die Treppenaufhängung wieder einigermassen zurechtgebogen. Die Kabelverbindung war abgerissen und musste provisorisch zusammengeflickt werden. Nach nur einer Stunde Arbeit, konnte die Treppenstufe wieder wenigstens zu 3/4 bewegt werden. Sie muss aber ersetzt werden. Wir haben den Schaden beim Camp-Host auch gleich gemeldet. Wir müssen die Reparatur des Pfostens aber nicht bezahlen (Kleiner Trost).

Position:
37.4978N 108.5516W 7204 ft


Am Donnerstag durften wir noch bis 14 Uhr auf dem Campground bleiben. Wir nutzten diese Zeit für einen Spaziergang auf einem guten Pfad in diesem sehr schönen Gelände. An mehreren Orten hatten wir eine schöne Aussicht auf den McPhee Stausee (wir waren etwa 100m über dem See auf einem kleinen Hügel). Das Wetter war sehr schön und heiss (viel wärmer als in Chama).

Am frühen Nachmittag fuhren wir die kurze Strecke zum Dolores River RV Park in Dolores, wo wir für eine Woche reserviert hatten. Nach dem Einrichten machten wir eine kleine Dorfrundfahrt. Railroad-Museum und Visitor-Center waren aber schon geschlossen, so verbrachten wir dann etwas Zeit in einem sehr grossen Antiquitätenladen. Hier stellen viele Händler (auf Coop Basis) ihre Besonderheiten aus. Obwohl uns viele Artikel gefallen haben, mussten wir sie dort lassen, weil wir im Genty dafür einfach keinen Platz haben.

Nach dem Nachtessen (wieder einmal draussen auf der Veranda) unternahmen wir einen Spaziergang entlang dem Dolores-River, der durch den RV Park fliesst. Dabei sahen wir viele Tiere (!). Zwei Gruppen von Gänsen (mit Jungen) liessen wir in Ruhe. Nicht in Ruhe gelassen haben uns dafür zig Moskitos. Nach einer halben Stunde zurück im Genty mussten wir uns grossflächig mit Euceta einreiben. Wir haben viele Stiche abbekommen, Marianne alleine am Nacken etwa 15 Stück.


Die Föteli von den beiden Tagen gibt es hier.

Position:
37.47522N 108.4546W 7027 ft

13. Juli 2010

014 Cumbres & Toltec Scenic Railroad


Seit Jahren gibt es in der Bigi Familie den Ausdruck "Durango-Bähnli". Er rührt von einer früheren Reise durch Colorado, als wir auf eine Fahrt mit der touristisch und kommerziell organisierten Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad deswegen verzichteten, weil Besammlung schon um 6 Uhr morgens war. Letztes Jahr waren wir wieder in Durango. Die Abfahrten gibt es jetzt auch zu christlicheren Zeiten aber immer nochzu astronomischen Preisen, wir haben auf die Fahrt bisher aber trotzdem verzichtet. Wir haben uns aber geschworen, irgendwann eine solche Bahnfahrt zu unternehmen.

Dieses Jahr haben wir nun die Cumbres & Toltec Scenic Railroad entdeckt. Das ist eine nicht-kommerzielle Bahn und ebenfalls Teil fer früheren Denver & Rio Grande Railroad. Zudem ist sie länger als das Durango Bähnli und erst noch die höchste Bahn Amerikas (Gipfelpunkt Cumbres Pass 10'015 ft). So, genug Vorgeschichte - heute war also der Tag gekommen, wo wir unser "Durango-Bähnli-Versprechen" einlösten.

Vom ersten Problem haben wir schon vor ein paar Tagen erfahren. Vor zwei Wochen ist ein Brand an der Lobato-Trestle (der zweithöchsten Brücke der Strecke) ausgebrochen. Obwohl die Brücke noch steht, ist die Ueberfahrt zur Zeit nicht möglich und der erste Teil der Strecke muss mit einem Bus gefahren werden.

Um 10 Uhr sind wir also statt mit der Bahn mit dem Bus abgefahren. Schon nach 20 Minuten erreichten wir die Station auf Cumbres Pass. Auf dem Pass hatten wir eine Stunde Zeit, Lokomotive, Wagen und Bahnstation ausgiebig anzusehen und zu fotografieren. Die Lokomotive war natürlich bereits unter Dampf (muss mehrere Stunden vor der Fahrt geheizt werden) und nebst den 50 Passagieren vom Bus blieben auch zahlreiche Autos auf dem Parkplatz stehen um dem Schauspiel zuzusehen. Eine Dampfbahn in Betrieb ist wahrscheinlich überall auf der Welt noch eine Sehenswürdigkeit.

Mit einem Bus aus Antonito (unserer Endstation) kamen auch noch ein paar Leute dazu. Total waren aber weniger als hundert Leute auf der Reise mit uns und wir hatten viel Platz. Jeder hatte einen Doppelsitz zur Verfügung. Das war sehr gut so, weil wir nur Holzklasse (Coach) gebucht hatten. Es gab zwar noch eine Tourist Class und eine First Class (mit eigener Hostess und Service), aber die waren teurer und der einzige Unterschied war die Qualität der Sitze.

Die Fahrt wird in zwei Varianten angeboten. Jeden Morgen fahren zwei Züge gleichzeitig von den Endstationen ab und kreuzen sich in Osier, wo es Mittagessen gibt. Von hier haben die Passagiere die Wahl, entweder mit dem anderen Zug wieder zurück zu fahren, oder mit dem gleichen Zug bis zur Endstation und dann mit einem Bus wieder zur Ausgangsstation zu fahren. Da der Startpunkt auf der Chama-Seite auch gleichzeitig der höchste Punkt der Fahrt ist, geht es von hier viel mehr bergab. Das bedeutete, dass die Lokomotive weniger arbeiten muss und dabei auch viel weniger Rauch entwickelt als bergauf. Wir haben deshalb die Variante Zug hin / Bus zurück gewählt

Um 11.18 ging es dann entlich los. Weil die Bahn eine maximale Steigung von 4% erklimmen kann, sind auf der Strecke zahlreiche Schlaufen eingebaut. Von diesen Schlaufen hatte es am Anfang viele und wir konnten die meisten Gegenden einmal von vorne und einmal von hinten ansehen (Das Kirchlein von Wassen lässt grüssen). Die Gegend war abwechslungsreich und führte an vielen interessanten Orten vorbei. Der "docent", ein pensionierter Wissenschaftler, der diesen Job freiwillig und ohne Bezahlung macht, hatte zu jeder Kurve, zu jedem Wassertank und zu jeder Brücke eine Geschichte zu erzählen, was sehr interessant war. Dieser Teil erinnerte an Furka-Oberalp, allerdings mit immer noch vielen Bäumen, aber auch zahlreichen Rinderherden. Der Cascade Trestle (die höchste Brücke der Strecke, 137 ft - 40m über Grund) und zahlreiche Stellen wo das Trassee in den Fels hineingehauen wurde zeugt von hoher Ingenieurkunst, wurde die Bahn doch 1880 für den Transport von Bergbaumaschinen und Erz gebaut.

Nach eineinhalb Stunden wurde in Osier (9'637 ft) angehalten. Hier war auch Mittagsrast für beide Züge. Mittagessen war gut organisiert. Die Züge trafen gestaffelt ein und für jedes Menü, für das man sich auf der Fahrt entscheiden musste, hatte es ein eigenes Büffet. Das Essen (Hackbraten, Kartoffelstock, Sauce, Erbs- und Rüebli) war ausgezeichnet, wurde aber vom Dessertbuffet noch übertroffen (verschiedene Kuchen und Kompott). Dessert war à discretion, was auch ausführlich benutzt wurde. Nach dem Essen war noch genügend Zeit für einen Besuch im obligaten Souvenirshop oder für einen Spaziergang. (Kleine Welt: der Bruder unserer Tischnachbarin wohnt in Gebenstorf)

Nach Osier wechselte ein Teil der Besatzung und ein grosser Teil der Passagiere die Züge und fuhren wieder zurück wo sie hergekommen waren. Schon das erste Stück der Weiterfahrt war sehr eindrücklich. Auf einem mehr oder weniger aus der steilen Wand herausgebrochenen Trassee führte die Strecke durch die Toltec Schlucht uns durch die einzigen beiden Tunnels der Fahrt. Toltec Siding ist eine "Station", die erst 1950 erstellt wurde, um den Ablad von Oel-Pipeline-Rohren zu erlauben für die an dieser Stelle vorbeiführenden Pipelines. Immer weiter bergab wurde das Tal breiter und ging langsam über in Sagebrush Wüste. Um die Höhendifferenz zu überwinden gab es auch hier wieder sehr viele grosse Schlaufen.  Eine Brücke hier wurde auch schon für Hollywood Filme benützt.

Schlussendlich erreichten wir Antonito, wo der komfortable Volvo-Bus schon auf uns wartete und uns sicher in einer guten Stunde über zwei Pässe zurück nach Chama brachte. Müde, aber voller Eindrücke und mit leeren Kamera-Batterien waren wir um 18.30 wieder auf unserem RV Park zurück. Noch satt vom reichlichen Mittagessen genügte uns ein Salat zum Nachtessen.


 Die Föteli vom Ausflug gibt es hier.

Position:

36.86474N 106.5832W 7756 ft

12. Juli 2010

013 Chama

Am Sonntag (11.7.10) fuhren wir einmal etwas früher los als sonst, wir wollten den WM-Final sehen. Auf einer gut zweistündigen Fahrt durch eine Gegend, die man auch als voralpine Hügelzone bezeichnen könnte. Die Strasse führte im Wesentlichen durch hügliges, bewaldetes Gelände im Carson National Forest. Die höchste Stelle war gegen 10'000 ft hoch. Kein Vergleich mit 3000m in den Alpen. Hier ist die Baumgrenze auf über 3000m.

Rechtzeitig erreichten wir den Sky Mountain RV Resort in Chama. Wir waren gerade fertig eingerichtet, als der WM-Final begann. Vom Match waren wir allerdings enttäuscht. Dafür hätten wir nicht so "jufle" müssen. Nach dem Spiel machten wir eine Besichtigungsfahrt durch die Ortschaft und organisierten die Tickets für die Bahnfahrt am Dienstag. Chama ist nämlich eine der Endstationen der Cumbres & Toltec Scenic Railroad .

Der RV Park ist schön am Chama River gelegen. Unser Plätzli gleicht aber eher einem Parkplatz. Die schöneren Plätze am Fluss sind alle besetzt.

Heute Montag unternahmen wir eine Rundfahrt zuerst zum Heron Lake State Park. Ein Park am gleichnamigen Stausee. Dieser Park hat viele Campgrounds, aber mit dem Genty hätten wir hier nicht genügend Platz. Wir sind in Chama also gut aufgehoben.

Vom Lake Heron fuhren wir zum etwa 10 Meilen entfernten El Vado Lake State Park. Hier hat es nur einen Campground, dafür viele Ferienhäuser. Viele davon waren zum Verkauf ausgeschrieben. Ein Indianerreservat grenzt ebenfalls an den See, ist aber mit einem grossen Gitter abgetrennt (!). Eine gut ausgebaute Piste führt um den ganzen See herum. Diese Gegend gefiel uns viel besser als am Heron Lake. Via El Vado fuhren wir wieder auf die Hauptstrasse nach Tierra Amarilla zurück.

Da noch Zeit blieb, fuhren wir auf einer Nebenstrasse noch zu den Los Brazos Cliffs, eine steil abfallende Felsformation, die wir schon am Vortag vom gegenüberliegenden Berg aus gesehen haben. Wir konnten sehr nahe an den Berg heranfahren und sogar noch über eine steile und schlechte Piste im Wald fast bis zum Fuss der Felsen, gesehen haben wir die Felsen von so nah aber nicht mehr. Dafür Dutzende von Ferienhäusern, die hier in den Wald gebaut wurden. Davon sind aber 2 von 3 zum Verkauf ausgeschrieben. Trotz Ferienzeit hatten wir den Eindruck, dass fast alle unbewohnt waren.

Maiskolben, Plätzli und Salat zum Nachtessen und ein Spaziergang um den RV Park rundeten den Tag ab.

Die Föteli von den beiden Tagen gibt es hier.

Wir haben übrigens vernommen, dass unsere Positionsmeldung von Taos (El Prado) nicht übermittelt wurde. Sorry. Die aktuelle Position kann immer auf der Datastorm User map angeschaut werden. Ein technischer Typ: Mit Cut and Paste (ctr-c und ctr-v) kann die Position von dieser Website, wie auch von der letzten Zeile jedes Blog-Eintrags auf Google maps übertragen werden und dort in der "Karten" oder "Satelliten"-Ansicht angeschaut werden. Das sieht dann z.B. heute in der Satelliten-Ansicht so aus (link). Unser Standort ist dann genau beim grünen Pfeil.

Position:
36.86474N    106.5832W    7756 ft

10. Juli 2010

012 Goodby Taos

Unser Aufenthalt in Taos ist heute Abend zu Ende. Hier ist noch ein kurzer Bericht über die letzten beiden Tage:

Earthship Biotecture


10km westlich von Taos befindet sich das Earthship Biotecture Center. Hier, wo die Idee entstand gibt es heute ein Visitor Center und ein Educational Center, das für jedermann zugänglich ist. In der weiteren Umgebung hat es ca. 40 Häuser, die in Earthship Bauweise erstellt wurden. Earthship Häuser sind komplett unabhängig von jeglicher Infrastruktur. Trink- und Brauch-Wasser wird aus aufgefangenem Regenwasser generiert. Strom gibt es von Solar-panels und Windrädern und die Wärme-Kälte-Regulierung erfolgt über die Fenster, spezielle Wände (aus alten Autopneus, Getränkedosen, Getränkeflaschen und Mörtel) Rolladen und Lüftungsschlitzen. Das ganze Konzept und viele Informationen gibt es hier.

Am Freitag haben wir hier einen interessanten Nachmittag erlebt. Anschliessend besuchten wir in Taos noch einen Shop mit vielen tausend Artikeln importiert vor allem aus Mexico. Wir haben eine schöne Decke aus Ecuador gekauft (für über das Sofa).


Farmers Market


Am Samstag Vormittag besuchten wir den kleinen Farmers Market in Taos. Zahlreiche Kleinstbauern aus der Region haben hier ihre "Bio" Produkte angeboten. Aus der kleinen Auswahl haben wir etwas Gemüse und eine Dekoration aus indianischen Maiskolben gekauft. Viele Produkte wurden zur Degustation angeboten. Der Mozzarella aus Ziegenmilch hat uns gar nicht geschmeckt, die scharfen Trockenwürstli hingegen sehr (den einen jedenfalls !). Anschliessend haben wir uns bei Wal-mart und Albertsons für die nächsten Tage mit Vorräten eingedeckt. Ebenfalls eingekauft haben wir einen Hummingbird Feeder (Kolibri-Fütterer), den wir am nächsten Ort ausprobieren wollen. Angeblich hat es dort viele Kolibris.

An beiden Tagen war es immer wieder bewölkt, aber angenehm warm. Im Moment ist es in New Mexico aber weniger heiss als in der Schweiz. An beiden Abenden haben wir einen Spaziergang in die nahe Sagebrush-Wüste gemacht und die Hasen (gerstern einen gesehen), Vögel, Ameisen, etc. mit Rüst- und Fleischabfällen gefüttert. Mit dem nebenstehenden Bild verabschieden wir uns von Taos. Neun interessante Tage liegen hinter uns. Wir freuen uns auf die nächsten Etappen.

Die Föteli von den letzten beiden Tagen gibt es hier.


Position:
36.46104N  105.6371W   7168 ft

8. Juli 2010

011 Taos County Excursion

Jeder Staat in USA ist in Bezirke aufgeteilt. Hier heissen sie counties. Taos liegt im Taos county - (wie erfinderisch !) Und ein Besuch des Taos countys war heute auf dem Programm.

Von El Prado sind wir via Taos nach Ranchos De Taos gefahren. Von hier schlängelt sich eine "Scenic High Road" durch bewaldetes Hügelland immer leicht ansteigend nach Süden. Wieder einmal mehr fuhren wir zum "Schiffi-Egge", so nennen wir es, wenn es irgendwo am Horizont nach Regen aussieht. Und heute fuhren wir genau in diese Richtung. Plötzlich sank das Thermometer innert Minuten von 24C auf 11C und es regnete wie aus Kübeln. Teilweise war sogar Hagel darunter. So schnell wie es angefangen hat, hörte es auch wieder auf und wir hatten teilweise recht gutes Wetter bis am späten Nachmittag. Später besuchten wir das Sipapu Ski-Gebiet . Dieses Skigebiet ist sehr klein und hat nur einen Lift, ein Hotel und ein paar Ferienhäuser, etc. Bis nach Truchas führte die Strecke weiterhin durch waldiges Berggebiet. In Truchas gibt es viele Galerien. Eine davon, mit schönem Kunsthandwerk und Bildern, haben wir auch besucht. Andere Besucher kamen gleich in einem Autocar zu den Galerien.



Das Wetter war mittlerweile wieder wärmer (bis 27C). Via Chimayo fuhren wir hinunter nach Española, einem grösseren Ort und gleichzeitig dem südlichsten Punkt unserer Rundreise. Von hier aus fuhren wir auf einer gut ausgebauten Strasse via Oja Caliente nach Norden. Auch hier gibt es warme Quellen. An einem Stand haben wir uns noch mit lokalem Knoblauch und Mais eingedeckt. Via Westrim der Rio Grande Gorge kehrten wir gegen Abend wieder nach Taos zurück. 30 Meilen vor Taos führte die Strasse wieder direkt in Richtung "Schiffi-Egge" und siehe da, auf der West-Rim erlebten wir das zweite nicht minder heftige Gewitter vom Tag. Auch hier sackte das Thermometer rasch von 27C auf 12C. Zurück in El Prado war es wieder sonnig und angenehme 20C.  Alles in allem eine schöne und abwechslungsreiche Fahrt durch verschiedene Klimazonen.

Zum Nachtessen gab es wieder einmal Curry-Fisch mit Reis und Mariannes unheimlich gutem gemischten Salat. Von den Temperatur-Schwankungen etwas müde, gehen wir bald (nach dem Blog) in die Heia.

Die Föteli von heute gibt es hier.

Position:
36.46104N 105.6371W 7168 ft

7. Juli 2010

010 Taos - visit town

Nach der gestrigen wunderschönen Enchanted Trail Rundfahrt entschlossen wir uns, den  heutigen Tag (Dienstag) etwas ruhiger zu nehmen. So reparierte Chrigel nach dem Morgenessen die Eingangstüre vom Genty, die seit den heftigen Winden in Santa Fe klemmte. Marianne hatte wieder einmal etwas zu waschen und konnte auch wieder einmal im Buch von Doris Dörrie lesen.

Am Nachmittag entschlossen wir uns, das Städtchen Taos anzuschauen. Vor allem die Oldtown. Allerdings ist die Oldtown von Sante Fe wesentlich gemütlicher und schöner. Auch hier gibt es viele Museen, Galerien, Giftshops usw. Die Oldtown ist auch hier sehr schön mit Pflanzen geschmückt (vor allem sieht man hier häufig die Malven). In einem  kleinem Museum konnten wir Körbe und alte Vasen, sowie Waschbecken, Gewehre usw. besichtigen. Ein ausgestopftes Lamm mit 8 Beinen war hier ebenfalls ausgestellt.

Viele Besucher hatte es im Städtche nicht - es scheint auch, dass die Ware viel teurer ist und man ist nicht einmal sicher, ob diese sogar teilweise aus Mexico importiert wird. Einige Läden hatten wirklich schöne Sachen. Auch eine Vinery besuchten wir. Allerdings mussten wir für das Degustieren 4 $ (für 3 Weinarten) bezahlen. Wir wollten wissen, wie der New Mexican Wein mundet, mussten aber festtellen, dass es nicht unsere "Wellenlänge" ist.

Die Ausschenkerin war eine ausgewanderte Französin und wir fühlten, sie war irgendwie froh, als wir den Laden wieder verliessen, hatte sie doch Kundschaft (junge Amerikaner) die einige Flaschen von diesem Fusel kauften (Flasche zwischen 20 bis 30$). Wir waren auch bei einem sehr netten Galeristen, der uns die Kollektion seiner Frau präsentierte.

Nach einem Rundgang entschlossen wir uns, noch Lebensmittel im Albertsons einzukaufen. Dabei kauften wir 3 grosse  Flaschen Yellow-Tail für je 6$ ein. Dieser Wein kennen wir von früherer Zeit, und der ist alleweil besser als der Fusel, den wir in Taos probierten.

Am Abend gab es ein Steak mit Baked- Potatos mit Creme fraiche, Salat und vom neuen Merlot.. Nach dem Essen unternahmen wir noch einen Abend-Rundgang (beim RV-Park). Wir haben noch Stücke von Geflügel-Fleisch mitgenommen um diese den Koyoten usw. zu geben. Auf dem Weg war auch ein Ameisenhaufen. Chrigel hat ein Stück Poulet hingelegt und gleich stürzten sich die Ameisen auf dieses Stück.

Marianne



Heute Mittwoch haben wir den Halbfinal Spanien:Deutschland im Fernsehen verfolgt. Mit Genugtuung haben wir festgestellt, dass die Schweizer einen der Finalisten (vielleicht sogar den Weltmeister) in der Vorrunde geschlagen haben. Fast den ganzen Tag hat es gestürmt und wir sind zu Hause geblieben und haben Wäsche und Blog gemacht. Am Nachmittag haben wir doch noch einen kleinen Ausflug zur Kirche des hl. Franz von Assisi unternommen und ein paar Föteli geschossen. Heute war es bewölkt und stark windig, bis jetzt hat es aber immer nur am Horizont geregnet.

Chrigel


Die Föteli der beiden Tage sind hier zu sehen.

Position:
36.46104N    105.6371W    7168 ft